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Attensaat unterwegs und zum Anfassen: Workshop-Moderation auf dem Europäischen Jugendgipfel für Ethischen Konsum in Bonn

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Fleißige Hände beim Urban-Gardening-Workshop

Fleißige Hände beim Urban-Gardening-Workshop.

Vor einem Monat, nämlich am 20. Juni reisten wir ins schöne Bonn. Unser Ziel: der Europäische Gipfel für Ethischen Konsum (19.-21. Juni 2015). Noch nie etwas davon gehört? Wir zuvor ehrlich gesagt auch nicht, deshalb kurz ein paar Worte dazu: Hinter dieser Veranstaltung steht das „I Shop Fair“-Projekt. Diese Initiative möchte junge Menschen zusammenbringen, die mit ihren Ideen und Projekten Aufmerksamkeit für ethischen Konsum erzeugen wollen und sich aktiv für eine soziale und ökologisch nachhaltige Wirtschaftsweise einsetzen. Also genau unser Ding! Partnerorganisationen sind der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), die Christliche Initiative Romero (CIR), das Institut für Globale Gerechtigkeit (IGO), Südwind und die Kooperative Kummerc Gust (KKG) Malta.

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Eine wirklich tolle Sache, wie wir begeistert feststellen konnten. Und eine große Ehre für uns, dass wir auf Einladung der Christlichen Initiative Romero einen Workshop moderieren durften. Das Thema – wie könnte es anders sein? – Urban Gardening.

What is Löwenzahn in English? Die Tücken eines europäischen Jugendgipfels

Urban Gardening – ein Thema, in dem wir uns durch langjähriges städtisches Gärtnern ganz Zuhause fühlen. Deshalb waren wir auch gleich Feuer und Flamme, als die Anfrage kam, und hätten beinahe überlesen, dass sich ja um einen europäischen Gipfel handelt und somit die Konferenzsprache Englisch ist! Nun gut, wir scheuen ja keine Herausforderung, also dachten wir uns „Et hät noch immer jot jejange!“ und sagten zu. 

Der Samstag des dreitägigen Events war in erster Linie für Workshops vorgesehen. Hätten wir nicht selbst moderiert, hätten wir liebend gerne an vielen anderen Workshops teilgenommen, so spannend waren die Themen, wie beispielsweise „Campaigning“ oder „Political demands“.

Aber gut, so hatten wir nun 16 hochmotivierte liebe Menschen aus Deutschland, Österreich, Malta und Polen vor uns, die sich mit uns übers Urbane Gärtnern austauschen wollten. Gleich zu Beginn wollten wir wissen, was die Teilnehmer erwarteten. „I want to get dirty“ – so Przemek aus Polen. „Kannst Du haben“, dachten wir uns, denn gleich nach einer generellen Einführung in die Themen Guerilla Gardening und Urban Gardening legten wir los mit dem ersten Praxis-Workshop: Samenbomben bauen. Diese kleinen, niedlichen Erdbällchen gehören zur Grundausstattung eines jeden Guerilla Gärtners. Denn nichts eignet sich so gut wie Samenbomben, um schwer zugängliches Gelände ganz unmerkt zu begrünen und zu verschönern. Für die einfache Herstellung des Samenbombenteigs haben wir uns ganz an unser Attensäterrezept gehalten, das hier zu finden ist: http://www.attensaat.de/blog/2012/05/05/workshop-seedbombs-die-natur-als-zunder/.

Samenbombenteig entsteht.

Samenbombenteig entsteht.

Dieses Mal bildeten selbst gesammelte Löwenzahnsamen – ach, übrigens Dandelion in English! – den Hauptbestandteil des verwendeten Saatguts. Über die Vorteile unserer Lieblingsblume Löwenzahn fürs Guerilla Gardening haben wir ja bereits berichtet (http://www.attensaat.de/blog/2013/05/10/lowenzahn-ein-loblied-auf-das-unterschatzte-blumchen/).

Zum Trocknen auf die Palette.

Zum Trocknen auf die Palette.

Viele Neu-Guerilla-Gärtner basteln viele Samenbomben.

Viele Neu-Guerilla-Gärtner basteln viele Samenbomben.

Unsere Workshopteilnehmer durften sich im Außenbereich der Jugendherberge also richtig dreckig machen und waren mit viel Spaß und Kreativität dabei! Auf Paletten konnten die kleinen Geschosse dann erst einmal in Ruhe trocknen, während wir zur nächsten Aktivität übergingen.

Das Seed Tattoo / Samen-Tattoo – created by Attensaat

Da wir nun ja bastelfreudige junge Menschen vor uns hatten, waren wir uns sicher, dass ihnen unser zweites DIY-Projekt ebenfalls gefallen würde. Und so wurden sie zu den Versuchskaninchen unserer eigenen Guerilla-Gardening-Kreation: Seed Tattoos oder Samen-Tattoos aus Kressesaat. Mit diesen grünen und pfeffrig-leckeren Tattoos lassen sich beliebige Symbole oder Botschaften in der Umwelt platzieren, ähnlich den Moos-Graffitis. Bald berichten wir auf Attensaat detailliert über diese grüne Bastelei mit Schritt-für-Schritt-Anleitung, deshalb hier nur ganz kurz: Kresse (Lepidium sativum) eignet sich besonders gut, weil sie schnell wächst und die Botschaften schon nach 1-2 Tagen sichtbar werden.

Kreative Kresse-Tattoos entstehen.

Kreative Kresse-Tattoos entstehen.

Kresse ist hier heimisch, selbstverständlich essbar und sehr schmackhaft. Sie kann bis zu 60 cm hoch wachsen! Den Workshop-Teilnehmern jedenfalls gefiel dieses Projekt sichtlich, und wir hoffen, dass ihre Tattoos nun europaweit sprießen!

Etwas Leckeres zum Schluss: Ananas-Upcycling

Zum Ende unseres Workshops wollten wir noch ein kleines Upcycling-Projekt vorstellen, als Beispiel für zahlreiche weitere Methoden, um Lebensmittel ressourcenschonend weiterverwenden zu können. Auch hier sind wir nach unserer Anleitung vorgegangen und haben den Teilnehmern demonstriert, wie einfach man aus einer Ananasfrucht die Basis für eine neue, prächtige Ananaspflanze schaffen kann. Genascht werden durfte auch!

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Wir nutzten die Gelegenheit und brachten noch einiges an Saatgut aus eigener Ernte und aus Samentauschaktionen unter das interessierte Jugendgipfelvolk. Dabei konnten wir auch gleich viele spannende Fragen zum Urban Gardening beantworten. Nun wollten wir natürlich noch wissen, wie unser Workshop bei den Teilnehmern ankam und freuten uns über viel positives Feedback und liebe Worte, die uns ganz verlegen machten.

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Alles in allem eine tolle Erfahrung, zwar eine sprachliche Herausforderung, aber ein sehr inspirierender und motivierender Nachmittag in Bonn mit vielen netten Menschen!

Weitere Berichte über den kompletten Europäischen Jugendgipfel gibt es hier zu lesen:

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